Back in Shanghai

Von Xi’An bin ich mit dem Nachtzug nach Wuhan gefahren, einer der groessten und modernsten Staedte Zentral-Chinas, direkt am Yangze gelegen, eigentlich aber eine relativ uninteressante Stadt in der es nicht viel zu sehen gibt. Ein Higlight meines Besuchs hier war eigentlich dass ich ein Wal Mart Supercenter entdeckt habe und dort mal durch geschlendert bin und die, sagen wir mal kuriosen Dinge inspiziert habe die dort verkauft werden. So mancher Zoo waere froh ueber die Anzahl an Aquarien mit lebenden Tieren die hier in der Lebensmittelabteilung stehen. Von Froeschen ueber Krebse und Schildkroeten zu den absonderlichsten Fischen… Alles vorhanden. Ansonsten habe ich mal mit einer kleinen Faehre den gewaltigen Yangze ueberquert und mich ueber Strassenkehrautos gewundert die wohl als Warnton laut Jingle Bells duedeln.

Man koennte wohl sagen Wuhan ist die typische chinesische Grosstadt, viel zu viele Menschen (4 Millionen), viel zu viele Autos, viel zu viele Fabriken die die Luft verdrecken, endlos lange Flyovers die den Verkehr regeln sollen aber im Endeffekt nur das Stadtbild verschandeln… Wuhan liegt ausserdem so weit entfernt vom Meer, das hier nicht der Hauch einer kuehlen Brise ankommt, es herrschen also selbst Ende September noch schwuele 35+ Grad (Laut einem Mann auf der Faehre ist Wuhan die heisseste Stadt Chinas). Dazu kam auchnoch dass mein Magen langsam gegen das viele Essen von kleinen Strassenstaenden protestierte. Alles in allem fuehlte ich mich also nicht so wirklich wohl, und blieb deshalb auch nur eine Nacht in Wuhan, um am naechsten Abend weiter nach Nanjing zu fahren, welches im Osten, in der Naehe von Shanghai liegt.

Nanjing ist doch um einiges sehenswerter. Die ehemalige Hauptstadt (Nur fuer 50 Jahre, irgendwann um 1400) die im 2. Weltkrieg von den Japanern brutalst gepluendert wurde besticht durch ein sehr modernes und aufgeraeumtes Stadtbild. Die alten Stadtmauern aus der Ming Dynastie (um 1400 gebaut glaub ich), mit 33km angeblich die laengsten der Welt und die einzigen groesseren in China die nicht komplett viereckig verlaufen sondern der Landschaft angepasst sind, stehen noch zum groessten Teil und umrunden eine Stadt voll mit modernen Malls, aber auch schoenen Parks usn Tempeln. Wie ueberall in China herrscht ein unglaublicher Bauboom. 2 Metrolinien sind ebenso wie jedemenge Wolkenkratzer in Bau und werden die bereits fertiggstellte schon bald ergaenzen. (Ich glaube in jeder chinesischen Grosstadt gibt es mehr Metrolinien in Bau als solche in Betrieb).

Mein Hostel, das Fu Zi Miao (Konfuziustempel) war in bester Lage genau in einer grossen Fussgaengerzone die rund um einen Konfuzianertempel angelegt ist. Als ich morgens da ankam standen auf einem Platz eine riesen Zahl an Polizisten, schoen ordentlich aufgereiht, und als ich so da rum stand und mich wunderte kam ploetzlich einer mit einer Fackel angerannt und hinterher jemand mit einem Schild „Special Olympics, Shanghai, Fackellauf, letzte Etappe“. So habe ich also das olympische Feuer durch Zufall auch mal gesehen… Ich habe mir dann einen Tag lang ein recht taugliches Mountain Bike gemietet und bin damit durch die Stadt gefahren. Am Anfang hatte ich zwar viel Respekt vor dem chaotischen und extrem dichten Verkehr, doch wenn man einmal drin ist geht es schon ganz gut. Es gibt neben jeder groesseren Strasse eine abgezaeunte Spur fuer Fahrraeder, auf denen zwar viel Betrieb ist, man aber gut vorwaerts kommt. Nur Kreuzungen von grossen Strassen sind etwas problematisch, da kein Mensch die Ampeln beachtet, doch es geht wenn man sich einfach an 2, 3 Chinesen dran haengt… (Schade nur dass die WB-Biking-Crew nicht dabei war)

Am 1.10. war chinesischer Nationalfeiertag, was im Endeffekt anscheinend nur bedeutet das fast alle Menschen frei haben und auf allen Strassen einfach nur die Hoelle los ist. Ich brauchte gut 30 Minuten um mich mit samt grossem Rucksack die 500 Meter vom Hostel zur U Bahn durch zu kaempfen und war dann ganz froh dass ich den Rest des Tages  im modernen Schnellzug nach Shanghai verbracht habe. Ueberhaupt macht mir das langsam zu schaffen, dass man einfach nie seine Ruhe hat in diesem Land. Egal wo man hingeht, es sind einfach immer Menschenmassen da… Das gehoert halt dazu, aber auf dauer wuerde ich hier verrueckt werden.

Seit gestern abend bin ich jetzt in Shanghai und geniesse heute bei schoenem Wetter den letzten Tag in China. Morgen vormittag geht es dann nach Tokyo, fuer mich einer der absoluten Hoehepunkte dieser Reise!

PS: Jonas, eine Anzahlung auf den Bierkasten befindet sich in dem Paket dass ich heute abgeschickt habe und duerfte dann in 2-3 Wochen in Frankfurt sein. ;)

PPS: Leider kein Hans, das gibt es anscheinend nur in Xi’An :(

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Wuhan

klapprige Fähre über den Yangze

Nanjing

Transrapid in Shanghai und mein Flieger nach Tokyo