NZ – Thrills and Chills

Eine Woche habe ich jetzt am Ende der Welt verbracht. (Nein, nicht Ulm Janis) Neu Seeland, bzw Aoteora in der Sprache der Maori, die einst vor 2000 Jahren aus Polynesien kamen, ist von Deutschland aus gut 20000 Kilometer weit weg und damit weiter als jedes andere Land. Ich hatte eigentlich vor gehabt vielleicht zumindest die Nordinsel etwas zu erkunden, doch im Endeffekt bin ich doch die kompletten 6 Tage in Auckland geblieben. Mit dem Wetter hatte ich diesmal leider nicht so viel Glueck, es regnete die ersten 5 Tage durchgehend. Aber immerhin war es nicht wirklich kalt.

Auckland ist zwar nicht die offizielle Hauptstadt Neu Seelands, (das ist Wellington) wohl aber die einzige wirkliche Metropole auf dem Archipel. Die Millionenstadt, in der knapp ein drittel aller Neuseelaender wohnen, gefiel mir wirklich gut und hatte einiges an Diversitaet zu bieten. Am ersten Tag bin ich nachmittags in die Vororte zum Mt Eden gelaufen. Einer von 48 kleinen Vulkanen in und um Auckland die anscheinend bis vor nur gut 600 Jahren Aktiv waren und in vielen Maori-Legenden eine Rolle spielen. Es muss schwer gebrodelt haben hier in der Gegend. Mt Eden ist keine 200m hoch, man kann also relativ bequem auf den Kraterrand steigen und hat von dort aus eine tolle Aussicht. Auf dem Weg dorthin fiel mir bereits auf das Auckland auch einiges an wirklich schoenen Graffiti zu bieten hat. Mein Interesse war geweckt und ich suchte den naechsten Hip-Hop Laden in der Stadt auf, erfahrungsgemaess eine gute Informationsquelle ueber die lokalen Kuenstler. Und tatsaechlich konnte man mir dort diverse legale Waende und Walls of Fame nennen. Somit stand mein Programm fuer den naechsten Tag fest: Graffiti-Sightseeing. Ich fuhr per Bahn und Bus kreuz und quer durch die Stadt und suchte die diversen Waende auf die ich in meiner Stadtkarte eingezeichnet hatte, die aber trotzdem oft nicht leicht zu finden waren. Doch es lohnte sich und ich bekam einiges an schoenen Waenden zu sehen. Ich hatte grosse Lust auch selbst mal wieder zur Dose zu greifen, doch leider waren die legalen Waende alle voll mit richtig grossen Bildern, die ich nie uebermalen wuerde. So etwas wie der Wiesbadener Schlachthof, wo es genuegend Plazt gibt, fehlt hier leider.

Mitte der Woche war ich ein wenig erkaeltet und legte deshalb mal zwei ruhige Tage ein. Leider ist es in Hostels nicht immer einfach, mal seine Ruhe zu haben oder fuer sich zu sein. Wenn man dann auch noch nachts Schnarcher im Zimmer hat die so laut sind dass sogar Ohrenstoepsel nicht wirklich helfen dann sehnt man sich doch mal nach dem eigenen Bett zurueck. Aber was soll man machen…

Heute kam dann ein weiteres Highlight. Neu Seeland ist das Mutteland des modernen Bungy. Es gibt hier an jeder Ecke irgendwas wo man runter huepfen kann, so zum Beispiel auch die Harbor Bridge in Auckland. Nachdem mir ein Kiwi in China bei einer Runde Hans-Bier erklaert hatte dass man eigentlich nicht nach NZ reisen kann ohne einmal Bungy zu springen war ich irgendwie von dieser Idee begeistert und beschloss das doch auch mal auszuprobieren. Heute war es dann so weit und ich fand mich vormittags ploetzlich auf der Harbor Bridge wieder, knapp 40 Meter ueber der Auckland-Bay. Wenn man dann da oben in der Kabine steht und nach unten schaut bekommt man doch erstmal ganz schoen weiche Knie. Zu allem ueberfluss war ich auch noch der erste der Gruppe der ran musste. Ich dachte erst, viel schlimmer als eine Achterbahn kann das ja auch nicht sein, es sind ja auch „nur“ 40 Meter… Doch der entscheidende Unterschied zu einer Achterbahn ist dass du eben nicht angeschnallt in einem Wagen sitzt der dich zwangslaeufig nach unten zieht. Du stehst da oben, gefuehlte 100 Meter ueber dem Wasser und musst selbst abspringen, das kostet schon ein wenig Ueberwindung. Nach dem Abspringen ist es aber nur noch geil. Fuer gefuehlte 10 Sekunden (in echt vielleicht eine) dachte ich ich koennte fliegen, dann setzt die Schwerkraft ein und bevor ich den naechsten klaren Gedanken fassen konnte war das Meer 1 Meter vor meinem Gesicht und das Seil zog mich wieder nach oben. Der Englaender nach mir war sogar mit dem Kopf im Wasser, das war aber gewollt. Ich persoenlich war nicht so heiss auf Salzwasser in Mund und Nase… Es war ein kurzer und teurer Spass, aber es war es allemale Wert das mal auszuprobieren. Ich haette nichts dagegen das mal wieder zu machen. Leider wollten die fuer die 3 ziemlich schwachen Bilder die sie waehrend dem Sprung gemacht haben 35 $, da verzichte ich dankend. Immerhin habe ich ein cooles Shirt und ein Zertifikat zum Beweis bekommen.

Da heute zum ersten mal seit ich hier bin die Sonne rauskam bin ich dann nachmittags mit der Faehre auf Waiheke Island gefahren, eine Insel vor den Toren Aucklands die jedemenge Natur und Entspannung zu bieten hat. Ich wollte eigentlich nur etwas herum laufen, doch dann wurde eine halbe Wanderung daraus. Bei herrlichem Fruehsomemrwetter hatte ich allerdings gar nichts gegen eine Dosis Natur.

Ansonsten kann ich nur sagen dass ich wahrscheinlich in den letzten 12 Monaten nicht so viele Kiwis gegessen habe wie in diesen 6 Tagen. Die Dinger sind hier dermassen guenstig und so zuckersuess… (Nicht die Voegel, die Fruechte)  Ich esse jeden Tag zum Fruehstueck schon 2-3 und dann noch diverse weitere im Laufe des Tages.

Morgen steht vielleicht noch ein Fussballspiel an. Ich bin mir aber noch nicht sicher, da das Spiel irgendwo in den Vororten stattfindet und ich um 18h am Flughafen sein muss… Mal schaun ob das klappt. Abends geht es dann nach Fidschi. Die naechsten 2 Wochen stehen Suedseeparadies und Entspannung auf dem Plan. Hoffentlich spielt das Wetter mit.

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Above Auckland – Auf dem Mount Eden Vulkan

rainy days… am Hafen in Auckland

Ein paar schöne NZ-Styles

Bungy auf der Harborbridge…

Der gigantische Yachthafen von Auckland

mit der Fähre nach Waiheke Island