Fiji Time

Mit einer Stunde Verspaetung landete ich spaet abends am Flughafen Nadi, dem absoluten Hub-Flughafen im Suedpazifikbereich, der jedoch einiges an Frankfurt-Hahn Flair versprueht. Als ich die Empfangshalle, naja eher den Raum, betrat standen dort bereits 4 Fijianer mit Ukulelen und Gitarren bewaffnet und schrien jedem ankommenden Fluggast ein kraeftiges „BULA!“ entgegen! Willkommen in Fiji! Vielleicht eines der abgelegensten und schoensten Laender dieser Erde, das auf mich schon seit laengerem eine grosse Faszination ausgeuebt hat. Bis vor gut 100 Jahren noch beruechtigt als die „Canibal-Islands“ da Fijianische Stammeshaeuptlinge bei Fremden gerne mal zur Gabel griffen, ist Fiji heute auf dem Weg ein Traum-Urlaubsziel zu werden…

Fuer die ersten 3 Tage hatte ich bereits von zu hause eine „Sailing Safari“ gebucht. So sass ich dann am naechsten morgen auf einem Segelschiff mit Kurs Mamanuca und Yasawa Islands, 2 Inselgruppen mit einer vielzahl winziger Trauminseln, direkt westlich der Hauptinsel Viti Levu, die mit ihren knapp 150×100 km eine der groessten im Suedpazifik ist. Mit auf dem Boot waren ca 20 andere Leute, eine sehr internationale und lustige Gruppe. Nach einem Stopp zum Schnorcheln an einem Korallenriff am mittag kamen wir Nachmittags auf Draqawa Island in der Baerefoot Lodge an. Die Insel besteht aus einem kleinen Huegel und daneber einem flachen sandigem Teil, auf dem zwischen Kokosnuss Palmen und Papayabaeumen 20 Bures untergebracht sind, dH kleine Haeuser mit Strohdach und offenen Fenstern. Auf beiden Seiten der Insel gab es wunderschoene weisse Straende und rundherum ein tolles Korallenriff das man per Kayak oder Schnorchel erkunden konnte. Ich hatte zwar in Giglio schonmal geschnorchelt, aber so ein kristallklares Wasser und eine derartige Vielfalt an bunten Fischen und Korallen hatte ich noch nie gesehen. Da das Wasser auch noch bestimmt 27 Grad warm war konnte man problemlos lange drin bleiben, und das ganze Riff ansehen. Ansonsten besuchten wir waehrend der Safari noch ein Fijianisches Dorf auf einer Insel, und durften an einer Kava-Zeremonie Teilnehmen. Kava ist quasi das Fiji-Gegenstueck zur Friedenspfeife. Wenn 2 Staemme sich treffen trinkt man zusammen die Mixtur aus einer kleingeriebenen Wurzel in Wasser, die leicht betaeubend und einschlaefernd wirkt. Die 2. Nacht auf der Insel habe ich dann spontan in der Haengematte am Strand unter 2 Kokospalmen geschlafen um am naechsten morgen den Sonnenaufgang zu sehen. Klingt komisch, ja, denn Sonnenaufgaenge die ich bewusst gesehen habe lassen sich wahrscheinlich an einer Hand abzaehlen, aber dieser war es wirklich Wert! (siehe Bild)

Auf dem Rueckweg liess ich mich dann auf Beachcomber Island absetzen, einer winzigen Insel, die bereits seit den 60er Jahren ein Backpacker-Resort beherbergt und als Party Island beruechtigt ist. Die Unterbringung ist zwar nicht gerade luxerioes, (man schlaeft mit 84 Leuten in einer riesigen Bure die mit Doppelstockbetten nur so zugestellt ist) aber dafuer ist man fuer ziemlich guenstiges Geld auf einer Trauminsel und es gibt 3 mal am Tag wirklich gutes Buffet-Essen. Das passt. Auch hier gibt es rund um die Insel ein tolles Korallenriff, und jeden Tag schnorcheltouren, sowie jedemenge andere Wassersportarten aller Art im Angebot. Im Endeffekt kann man auch Problemlos einen ganzen Tag am Strand chillen und gar nichts machen ausser ab und an mal zur abkuehlung ins tuerkisblaue Wasser zu gehn. Einen besseren Ort dafuer gibt es wohl nicht. Abends steht dann Party auf dem Programm. Die Sandbar, direkt auf den Strand gebaut und somit mit Sandboden ausgestattet, ist ein idealer Ort um Leute aus aller Welt zu treffen und jedemenge Spass zu haben…

Von Beachcomber aus war ich auch noch auf einem Islandhopping Tagestrip. Mit einem kleinen Boot fuhren wir auf ein paar Nachbarinseln und schauten uns dort etwas um. Wir kamen zB an der unbewohnten Insel vorbei auf der der Film Castaway gedreht wurde und landeten fuer eine gute Stunde auf Plantation Island wo ich eine absolut koestliche Mango direkt vom Baum gegessen habe. Die Schoenheit der Inseln ist einfach nur beeindruckend. Vorallem ist toll dass es hier keine grossen Hotels oder Mehrstoeckige Haeuser gibt, die Resorts sind klein und gemuetlich gehalten, und entsprechen der Lebenseinstellung hier.

Nachdem ich dann am 21 wieder auf die Hauptinsel kam fuhr ich noch per Bus fuer 2 Tage an die Coral Coast, die Suedseite der Insel deren einst reiche Korallenriffe allerdings mittlerweile zu grossen Teilen abgestorben sind. Anscheinden wegen Abwaessern aus Fluessen und Hotelresorts an der Kueste. The Beachhouse, das Hostel in dem ich hier wohnte, war vor 3 Jahren Der Ort an dem irgendeine billige englische Live-Celebrity-Show ala Big Brother gedreht wurde, in der so beruehmte Stars wie Paul Gascoignes Tochter mitspielten. Waere es wenigstens Gaza persoenlich gewesen… Jedenfalls wurde die Anlage dafuer super schoen und modern umgebaut und war jetzt eine der schoensten Backpacker-Unterkuenfte die ich bisher gesehen habe. Das Highlight hier war allerdings eine Palme die wirklich Desktophintergrundmaessig ueber den Strand ragte und an der eine Schaukel angebracht war. Wohl einer der schoensten Orte die man sich nur vorstellen kann. Viel besser geht es eigentlich wirklich nicht.

Zuletzt bin ich dann per Local-Bus, eine alte Kiste ohne Scheiben in den Fenstern, weiter in die Hauptstadt Suva gefahren. Die Fahrt alleine war schon ein Erlebnis, es ging durch Fijianische Doerfer und Regenwald, immer entlang der einzigen echten Strasse, die einmal um die Insel fuehrt. Suva ist mit seinen ca 150.000 Einwohnern wohl die mit Abstand groesste und wichtigste Stadt im Suedpazifi und war in den letzten Jahren immer wieder Brennpunkt politischer Probleme in Fiji. So gab es zuletzt vor genau einem Jahr im Dezember 06 den 4. Militaerputsch in 25 Jahren. Dementsprechend liegt die Wirtschaft in der Hauptstadt auch etwas brach, es gibt viel Armut und die Stadt ist nicht eben der sicherste Ort der Welt. Ich wollte sie mir allerdings trotzdem zumindest mal einen Tag lang ansehen. Dummerweise war ich dann allerdings Sonntags da, an dem in Suva leider ungefaehr genauso viel Los ist wie in Buxtehude. Daran hatte ich irgendwie nicht gedacht, bzw ich hatte eigentlich komplett den Ueberblick verloren ueber Datum und Zeit. In Fiji laeuft sowieso nichts nach Plan, „Fiji-time“ sagen die locals immer. Man stellt sich halt zB an die Strasse und wartet und irgendwann kommt dann schon ein Bus. Da ich auchnoch in Australien meine Uhr verloren habe bin ich hier die kompletten 2 Wochen quasi Zeitlos ausgekommen, was eigentlich auch mal eine sehr angenehme Erfahrung ist.

Jetzt bin ich wieder in Nadi und bereit heute abend nach Mexiko zu fliegen. Damit ist dann auch das 2. Kapitel dieser Reise, Australien-Ozeanien, geschlossen. Eine unglaublich schoene Zeit, mit jedemenge Strand, Sonne, Meer und tollen Erfahrungen. Es beginnt quasi das Hauptkapitel: 2,5 Monate Mexiko und Mittelamerika! Ariba!

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Sailing Safari zum Anfang

2 Nächte auf Drawaqa Island…

Ein kleines Paradies…

Unser Schiff im Sonnenaufgang

Am höchsten Punkt der Insel

zu besuch in einem „traditionellem“ Village

Beachcomber Islan, aka „Party Island“

Die Sandbar und die Grand Bure, mit 40 Doppelstockbetten…

Traumstrände!!

Sonnenuntergang mit Biersche…

Feuershow am abend

Save the water, drink beer!

Sonnenaufgang am Strand…

Beachcomber, von Treasure Island aus gesehen…

Island Hopping. Castaway Island.

Auf der Nachbarinsel wurde der Film „Castaway“ gedreht…

Malolo Island

Plantation Island…

Zurück auf der Hauptinsel Viti Levu, im Beachhouse Hostel:

Bonuspalme mit Schaukel!

Raintree Lodge in der Nähe der Hauptstadt Suva: