Ein Weihnachts-Roadtrip

Seit einem Monat bin ich jetzt bereits in Oaxaca… Ich koennte mich wirklich an diese Stadt gewoehnen. Das Klima ist genial (bisher genau 3 Tage bewoelkt, 1 mal Regen und nie uebermaessig heiss oder gar schwuel), die Atmosphaere zwischen den bunten Kolonialhaeusern ist  an gemuetlichkeit eigentlich kaum zu ueberbieten, jeden zweiten Tag gibt es irgend ein kleines Fest oder eine Prozession oder sonstwas zu entdecken… Kurzum es gefaellt mir hier wirklich gut! Auch mit dem spanisch laeuft es hervorragend. Ich kann jetzt 5 verschiedene Zeiten, und jedemenge brauchbarer Woerter, also genug um sich halbwegs zu unterhalten. Ich haette nie gedacht dass ich so viel lerne in einem Monat…

Trotz alledem freue ich mich aber schon darauf am Samstag wieder los zu ziehen und den Rest dieses Landes zu entdecken. 6 Wochen habe ich dann hier Zeit. Ich werde wohl die meiste Zeit hier im Suedosten Mexikos verbringen und einen Abstecher nach Guatemala und Belize einlegen, von denen ich jetzt schon viel gutes gehoert habe. Mal sehn was passiert…

Da wir ueber Weihnachten quasi ein verlaengertes Wochenende hatten beschlossen Daniel (der schweizer aus meiner Klasse) und ich, mal ein Auto zu mieten und runter an den Strand zu fahren. Wir mieteten einen Jeep, um dann auch den ein oder anderen etwas abgelegenen Strand erkunden zu koennen. Freitag mittag, direkt nach der Schule holten wir das gute Stueck ab und konnten direkt los fahren. Die Strasse runter nach Puerto Angel ist ziemlich klein und super-kurvig. Man muss ueber mehrere 3000er Paesse klettern und dann schliesslich wieder ganz runter zum Meer. So dauerten 240km mal eben 7 Stunden, aber wir hatten einige tolle Aussichten! Puerto Angel ist ein ziemlich ruhiges kleines Doerfchen, aber direkt in der Naehe sind Zipolite, Mazunte und einige andere beruechtigte Hippy/Backpacker/Surfer-Straende die wir am naechsten Morgen zuerstmal erkundeten. Vormittags fuhren wir dann westwaerts weiter an der Kueste entlang nach Puerto Escondido, auf dem Weg sahen wir jedoch eine kleine Schotter-abzweigung richtung Meer und bogen dort spontan mal ein. Wie sich herausstellt eine der besten Entscheidungen allerzeiten. Wir fuhren durch ein paar Kokospalmenhaine und landeten auf einem komplett leeren, weissen Sandstrand, der sich Kilometerweit in beide Richtungen zu erstrecken schien… Traumhaft! Der perfekte Ort fuer einen Snack und um den Jeep ein wenig auszutesten. Weiter ging es dann erstmal ein paar Kilometer am Strand entlang… Wer braucht schon Strassen wenn er einen Jeep hat! Nachmittags fuhren wir dann doch noch nach Puerto Escondido, ein beruehmter Badeort der Gegend, und schlenderten dort ein wenig durch die Strassen als ploetlzlich Jason vor uns stand, der bis vor einer Woche auch in Solexiko gewesen war. Zu dritt fuhren wir dann noch zu einigen anderen Buchten, abends zum Sonnenuntergang kamen wir aber wieder an den Traumstrand… Viel besser geht es wirklich nicht.

Am naechsten Tag fuhren wir schon frueh morgens los. Wir hatten vor die Kueste entlang nach Acapulco zu fahren, doch das sind knapp 500km, also auf mexikanischen Strassen ein guter Tagestrip… Die Strassen sind die meiste Zeit sehr kurvig, mit jedemenge ploetzlich und ohne Vorwarnung auftauchender Topes (riesige Geschwindigkeitsbegrenzungshuppel)(gibts da eigentlich kein einfacheres deutsches Wort?¿?), Schlagloechern in Massen und der ein oder anderen Militaerkontrolle, die aber jedesmal wenn sie merken man spricht kein spanisch einen weiter fahren lassen… Es geht aber alles in allem doch ziemlich problemlos mit dem fahren, man kommt eben nur nicht so schnell vorwaerts. Aber der Jeep, vorallem mit runtergeklapptem Dach, ist eh kein Auto zum schnell fahren…

Gegen Nachmittag kamen wir in Acapulco an und fanden auch direkt ein halbwegs guenstiges Hotel. Es blieb noch genug Zeit um sich ein wenig um zu schauen und direkt abends zu den Klippenspringern zu gehen. Das beruehmte Spektakel findet 5 mal taeglich statt, die Zeiten haengen aber natuerlich von Ebbe und Flut ab. Wir hatten Glueck und konnten noch am abend den verrueckten Kerlen beim erklettern der fast senkrechten Wand und dem anschliessenden Sprung aus vielleicht 20 Metern in eine knapp 4-5 Meter breite Schlucht zusehen. Das ist schon beeindruckend!

Am abend bekam ich dann leider ziemlich starke Kopfschmerzen. Ich hatte wohl auf der Fahrt zu viel Sonne abbekommen. Das merkt man gar nicht so, da man ja immer Fahrtwind hat und es in den Bergen auch nicht so warm ist, aber die Sonne brennt einem halt doch die ganze Zeit aufn Kopp… Auch am naechsten morgen ging es mir ziemlich dreckig, so blieb ich erstmal im Zimmer und schlief noch ein paar Stunden. Nachmittags ging es dann wieder halbwegs und wir fuhren nochmal ein bisschen raus aus der Stadt und fanden einen weiteren richtig geilen und leeren Strand. Irgendwie lustig, 20km weiter tummeln sich tausende in einer kleinen Bucht und hier sind Kilometerweise feinster weisser Sandstrand fast komplett verlassen… Koennte damit zu tun haben dass man leider an diesen offenen Straenden nicht schwimmen kann. Der Pazifik zeigt hier seine ganze Kraft und entwickelt brutale Brecher, die zwar geil aussehen aber auch eine extreme Stroemung nach draussen entwickeln. Ist also ein bisschen ungemuetlich zum Schwimmen… Aber ich koennte mir das spektakel 2m hoher, perfekter Brecher stundenlang anschauen.

Den Heiligabend verbrachten wir also am Strand. Auch mal nicht schlecht, aber wirklich Weihnachtsgefuehl war bei mir sowieso nie ausgebrochen. Irgendwie geht das nicht wenn es 30 Grad hat und es weder Gluehwein noch Bethmaennchen gibt. Da koennen die Oaxaqueños noch so viele Paraden und Feuerwerke abschiessen. Ein heisser Aeppler haette auf mich die 10 Fache Wirkung was Weihnachtsstimmung angeht…

Am Weihnachtstag ging es dann wiederrum frueh morgens los. Wir hatten knapp 800km Rueckweg vor uns, aber diesmal konnten wir die neuen Autobahnen von Acapulco hoch nach Mexiko Stadt und von dort ueber Puebla nach Oaxaca nutzen. So kamen wir auch noch in den Genuss El Popo zu sehen, der hoch ueber den Ebenen Zentralmexikos hinausragt, sich aber leider an diesem Tag ziemlich in Wolken und Nebel huellte. Zurueck im Staat Oaxaca kamen wir noch durch eine surreale Wuestengegend in der Sierra Norte in der ganze Waelder an Riesenkakteen wuchsen. Am fruehen abend waren wir dann nach knapp 11 Stunden Fahrt wieder zurueck und fielen erschoepft ins Bett.

Den Rest der Woche habe ich dann mal einen ganz ruhigen geschoben. Das war mal noetig! Und es gibt wohl kaum einen besseren Ort dafuer als Oaxaca…

Ich wuensche euch allen ein gutes neues Jahr! Viel Gesundheit, viel Erfolg bei allem was ihr euch vornehmt, viel Spass! Lasst es euch gut gehen!

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Solexico Sprachschule, Oaxaca

Las Calles de Oaxaca

Santo Domingo Kirche

Weihnachten auf dem Zócalo

feinste Schokolade (l.) und Chapulines (Heuhüpfer) (r.)

Eso es Oaxaca…

Weihnachtsroadtrip! Auf dem Weg in die Berge!

Morgens in Playa Zipolite

menschenleerer Traumstrand…

Yeeeeeehuuuuuuuuh!!!

Puerto Escondido…

Zurück an der Lagune am Traumstrand…

Die Strassen von Mexiko…

Acapulco

Die Klippenspringer

Pie de la Cuesta

Kakteenwäldern in der Sierra Madre auf dem Rückweg…

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hier die letzten beiden nochmal in gross: Kaefer, Fasaden.